Rudolf Steiner

RUDOLF STEINER

Friedrich Rittelmeyer

La lumière surgit des ténèbres 

Der Titel deutet es an : Das Licht überwindet die Dunkelheit.

Selbsterkenntnis ist nicht delegierbar: Das macht Steiners Lehre anspruchsvoll-es macht aber auch den Theaterabend anforderungsreich. Nathalie Hubler verzichtet auf alle illustrierende Theatralik, stellt sich in den Dienst des Worts, mit kargen Gesten und Positionswechseln deutet sie den Ringen Rittelmeyers um Verständnis an. 

Der Mann (Félix Ebneter) wird kein Wort sagen. Er ist die Projektionsfigur für die Sprecherin (Nathalie Hubler), wechselweise verkörpert er und spricht sie beide Personen, vielleicht ist er auch ein Dritter, Zuhörer und Mitdenker entlang der geistigen Welt, die Rittelmeyer im Dialog mit Steiner entwirft.

Saiten, 6. Juni 2020)

Nah mit Rudolf Steiner

Die erste Aufführung fand Ende August im Stall eines Bauernhofs in Trogen/AR statt. Heuballen als Kulisse für ein Theaterstück - den Zusammenhang schafft die Person Rudolf Steiner. Der Begründer der Anthroposophie, 1861 geboren und 1925 gestorben, hat auch pionierhafte Forschungen zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft angestellt, die lange vor der Boom der Bioproduktion auf Demeter-Höfen praktiziert wurde. Friedrich Rittelmeyer, Theologe und Autor, war Steiner 1911 begegnet und wurde nach anfänglicher Skepsis zu einem engen Weggefährten Steiner. Sein Buch Mein Lebensbegegnung mit R.S. dient Massaux als Material für ein Zweipersonenstück. Anekdoten und Hintergründe zur Persönlichkeit Steiners wechseln gemäss Ankündigung mit Zeitanalysen, etwa zum Ersten Weltkrieg. Der Titel tönt hoffnungsvoll : La lumière surgit des ténèbres. (Su)

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